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Schützenhof Eitze stand in Flammen (08. Juni 1973 - VAZ)

Schützenhof Eitze stand in Flammen

Mindestens 300.000 Mark Schaden

Saal und Kegelbahn zerstört - Brandursache ungeklärt

Verden/Eitze. Knapp 24 Stunden nach dem Brand in der Niedersachsen-Stube am Johanniswall in Verden gab es erneuteinen Gaststättenbrand; diesmal war es der Schützenhof in Eitze, aus dem meterhohe Flammen züngelten. Das Feuer, das gestern früh kurz nach 2 Uhr ausbrach, vernichtete Saal, Kegelbahn und angrenzende Räume. Dem tatkräftigen Einsatz der Verdener Feuerwehr, die von den Feuerwehrmännern aus Eitze unterstützt wurden, ist es zu verdanken, dass vom Hauptgebäude nur der Dachstuhl in Mitleidenschaft gezogen wurde. Gerettet werden konnte auch das an Saal und Kegelbahn angrenzende Sportlerheim. Der Sachschaden wird auf mindestens 300.000 DM geschätzt; wenn man den Zeitwert zum Maßstab nimmt, müsste es sogar bei 500.000 DM liegen. Über die Brandursache liegen bis zur Stunde keine abschließenden Ergebnisse vor; die Ermittlungen der Kriminalpolizei sind noch nicht abgeschlossen.

Die Verdener Feuerwehr, die mit zwei Tank- und drei Löschgruppenfahrzeugen und 37 Feuerwehrmännern ausrückte und auch ihre 18-Meter-Leiter zur Brandbekämpfung benutzte, hatte einen schwierigen Stand. Obwohl sie zwölf C-Schläuche und zeitweise ein B-Rohr einsetzte - die Feuerwehr aus Eitze setzte 14 Strahlrohre ein - schlug das Feuer meterhoch aus Saal und Kegelbahn; viel Holz und Teerdächer gaben den Flammen reichlich Nahrung. Das Feuer bedrohte trotz Brandwände auch das Hauptgebäude und das Sportlerheim überzugreifen. Zeitweise sah es so aus, als wenn der ganze Komplex in Schutt und Asche sinken würde.

Die Feuerwehrmänner, die unter der Leitung von Ortsbrandmeister Friedrich Heemsoth zunächst vom Inneren des Gebäudes zu löschen versuchten, bekämpften die Brandstelle schließlich von allen Seiten und auch vom Ziegeldach des Hauptgebäudes. Währenddessen halfen Nachbarn Mobiliar und anderes Gerät aus dem brennenden Gebäude zu bergen. Schließlich bekam die Feuerwehr, die zeitweise mit Atemschutzmasken arbeiten musste, den Brand unter Kontrolle. Kurz nach vier Uhr konnte die Verdener Wehr wieder abrück, die Brandwache übernahmen die Feuerwehrmänner aus Eitze.

Das Feuer ist vermutlich in dem Zwischenteil, das Saal und Hauptgebäude verbindet, entstanden. Dieser Auffassung ist jedenfalls Schützenhof-Inhaber Heinz Biermann, der den Brand entdeckte, die Verdener Feuerwehr verständigte und die auf dem Dach seines Hauses befindliche Sirene in Tätigkeit setzte. Wie es zu diesem Großbrand gekommen ist, diese Frage lässt sich noch nicht schlüssig beantworten. Der Brandschutzingenieur des Landkreises Heinrich Brockmann, sagte uns, weder die Ursache des Feuers noch der Ausgangspunkt seien bisher zweifelsfrei geklärt. Hier müsste das Ergebnis der Untersuchungen abgewartet werden.

Dank der raschen und wirkungsvollen Hilfe der Feuerwehr konnte Heinz Biermann gestern vormittag wieder Gäste im Gaststättenraum bewirten. Neben der Gaststätte ist auch ein Klubzimmer und die Küche benutzbar. Wasserschaden gibt es in den darüberliegenden Räumen. Wie hoch der Schaden im Hauptgebäude ist, kann jedoch erst festgestellt werden, wenn der Dachstuhl abgerissen worden ist.


 


Text- und Bild aus: Verdener Aller-Zeitung / Mediengruppe Kreiszeitung

vom: Freitag, 08. Juni 1973